
Highlights: Greetsiel und das Waloseum
Von Krummhörn über Dornumersiel nach Harlesiel, Carolinensiel | Fahrradtour | Komoot
























Highlights: Greetsiel und das Waloseum
Von Krummhörn über Dornumersiel nach Harlesiel, Carolinensiel | Fahrradtour | Komoot
Abwägung tut Not
Der "Beast-of-Burden" BOB Anhänger ist bei mir zum ersten mal im Einsatz. Die 4 Packtaschen (Meist von Ortlieb) haben bisher gut gedient und das System hat klare Vorteile. Jede Tasche hat ihre Funktion: Küche, Elektrik, Zelt mit Schlafzimmer und Klamotten, alles hat seinen Platz und bei Disziplin - die sich meist notgedrungen erst nach einiger Zeit einstellt - auch seinen "Geschwindigkeitsvorteil" beim Ein- und Auspacken.
Nun kommt die Physik ins Spiel.
Wenn man die gesamte Zuladung am bzw auf dem Fahrrad bewegt, wird jede Auf- und Abbewegung die gesamte Masse bewegen müssen. Alle Kilos werden also von jedem Steinchen oder Ast auf und ab bewegt. Und das belastet den Rahmen, die Gepäckhalterungen durchaus mehr, als ein Hänger. Beim Anhänger wird die Masse zwar insgesamt auch bewegt - in die Horizontale und die Vertikale - aber durch das (gefederte) Rad und die Drehachse der Aufhängung (beim BOB mit Rollen auf der Steckachse) ist eine viel größere Laufruhe zu erwarten und durchaus spürbar.
Auf Straße und Schotter ist das Fahrrad deutlich ruhiger, auch wenn man die zu bewegende Masse in den Beinen natürlich genauso merkt wie im 4-Taschen-System.
Der BOB hat vier Aufnahmegewinde für Flaschenhalter, bei der großen Variante also 4 x 1,5, Liter = 6 Liter, und das zusätzlich zu den Haltern am Rad. Wer's braucht! Mir ist heute allerdings eine Flasche im Halter umgekippt und hat ihren Inhalt über 10 Meter ergossen. Tja, wer die Flasche nicht richtig befestigt, wird eben erst aus Schaden klug!
Das Abstellen des Rades mit Hänger bedarf einiger Übung: Beide Hängerseiten haben unten eine Kunststoffablage, auf der der Hänger in einem ca. 80 Grad-Winkel zum Rad gut aufliegt, ob mit oder ohne Radständer. Den kann man in dieser Kombination also zu Hause lassen. 🙂
Nachteile:
Gute Fahrlage dank des eigenen Laufrades und geringere Belastung während Fahrten im holperigen Gelände stehen auf der Haben-Seite und umständlicheres "Handling" (außer bei konstant trockenem Wetter und einem Hang zum "persönlich geliebten Chaos") stehen dagegen.
Folglich kann ich keine Empfehlung abgeben, jeder muss selbst herausfinden, welcher Packmodus ihm oder ihr am besten zusagt.
Seht es als Aufforderung, mit wachen Augen und viel Spaß selber einen Test durchzuführen!
Highlight: Fähre über die Ems
Wie so oft hat mir komoot einen schönen, aber nicht den schönsten Weg empfohlen: Parallel aber weitab von der Ems (an der es auch einen Radweg gibt!) fahre ich nach Norden durch einige "Fehn"-Landschaften und Dörfer. Mehr zu den Fehnrouten oder - wie sie bei unseren niederländischen Nachbarn heißen: "Veen-Routen" - findet man hier.
. Es handelt sich hierbei um Moordörfer, die durch Trockenlegung der Moore entstehen konnten. Aus vielen Gründen plädieren Experten und zukunftsorientiert denkende Politiker für die Renaturierung der Moore, wozu übrigens auch der Verzicht auf Torf gehört
Zunächst überquere ich zweimal die Leda über Brücken und freue mich bereits auf die Fähre von Ditzum nach Petkum, während ich an hunderten von Schafen auf dem idyllischen Deich vorbeifahre. Ich stelle mir vor, dass ich die stündlich verkehrende Fähre sicherlich beim Einlaufen fotografieren kann und vielleicht noch ein Fischbrötchen ergattere. Alles falsch. Ich biege um die Ecke und muss mich beeilen, als Allerletzter noch auf die Fähre zu rollen, auf der bereits 20 andere Radfahrer und sonstige Ems-überquerer warten. Nun, dann eben auf der anderen Seite etwas mehr Ruhe ...
Das Ziel: die Erbsenbinderstraße mit dem CP "Camping am Deich". Ein 5-Sterne-Platz mit einer gutgelaunten Frau mit meinem Nachnamen und einer im Preis von stolzen 20€ inbegriffenen Sauna, die ich selbstredend gerne genieße!
Hier lerne ich Michael kennen, der aus der Wetterau bei Frankfurt unterwegs ist über den Nordseeradweg nach Hamburg. Die Strecke über die Niederlande hat ihm gezeigt, wie brutal unterentwickelt der deutsche Radverkehr auf allen Ebenen ist - Verkehrssicherheit, Radvorfahrt, automatisch geschaltete Radampeln mit Vorrangschaltung, breite Strecken usw ......
Mit Michael macht der Abend richtig Spaß, Musiker und Sozialarbeiter haben eben doch mit Lehrern relativ viele Schnittmengen, äh, -themen :).
Papenburg nach Krummhörn | Fahrradtour | Komoot
Meinen freien Tag 4 verbringe ich in Papenburg und erkunde die Stadt und die Meyer Werft, gegründet im Jahr 1795. Ein Rundgang durch die Werft, in der aktuell ein großes Kreuzfahrtschiff und mehrere etwas kleinere Spezialschiffe (unter anderem Luxusyachten für den amerikanischen Markt) gebaut werden, sowie die einführenden Filme zu den Themen "Schiffsbau", "Schiffe genießen" und Geschichte der Werft verschaffen einen gelungenen Überblick. Die Arbeiten durch die Scheibe anzusehen und vor allem die Zeitrafferaufnahmen der Bauarbeiten zeugen von der extremen Präzision von Planung und Ausführung.
Ein interessantes Thema ist mit Sicherheit die aktuelle Entwicklung im Schiffbau hin zu weniger schädlichen und damit nachhaltigeren Antriebstechniken und Brennstoffen. Die ersten großen Brennstoffzellen für den wasserstoffbasierten Antrieb halten Einzug in die Antriebstechnik ...
Auf jeden Fall eine Reise und das Eintrittsgeld wert - wenn auch im Detailgrad nicht so ergiebig wie zum Beispiel das "Museum of Science and Industry" in Manchester ....
Morgen geht es dann weiter nach Emden.